Herbst 2023

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Ilse Helbich
Wie das Leben so spielt
80 Seiten, erscheint am 6. Oktober 2023

Zu Ilse Helbichs 100. Geburtstag (am 22. Oktober 2023) erscheint Wie das Leben so spielt. Damit betritt die unermüdliche Autorin abermals neue Pfade: drei literarische Dorfgeschichten, in denen ab und an Krimi-Elemente aufblitzen, sich Abgründe auftun und die Zugereisten als Störenfriede, Wunden-Aufreißer oder Außenseiter in Erscheinung treten. Mit einer erstaunlichen Leichtigkeit skizziert Ilse Helbich Leben, Land und Leute.

Frühjahr 2024

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Volha Hapeyeva
Samota. Die Einsamkeit wohnte im Zimmer gegenüber. Roman
Aus dem Belarusischen übersetzt von Tina Wünschmann und Matthias Göritz
192 Seiten, ET 29. Februar 2024

Am Anfang herrscht bohrende Stille, doch das Brodeln hat bereits begonnen. Majas Forschungen über den Ausbruch eines Vulkans geraten ins Stocken. Zeitgleich findet in ihrem Hotel der Kongress zur »Regulation von Tierpopulationen« statt und sinistre Gestalten tummeln sich um sie. – Sebastian gerät in einer anderen Zeitebene mit dem düsteren Jäger Mészáros aneinander, und es geht um Leben und Tod.
Die beiden hochsensiblen Protagonist*innen stehen dem Bösen in unterschiedlicher Gestalt gegenüber, kämpfen um das eigene Überleben, das von Tieren und das von Werten. Im Zentrum von Samota steht die Empathie und die Frage, warum sie so vielen Menschen fehlt oder abhandengekommen ist. Ein geheimnisvolles Buch mit Noir-Elementen und magischem Realismus, das für nicht weniger einsteht als eine bessere Welt und ein glückliches, friedvolles Miteinander.

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Helwig Brunner
Flirren. Roman
208 Seiten, ET 29. Februar 2024

Was bleibt vom Leben, wie wir es heute kennen? Wir schreiben das 25. Jahrhundert: In einem Humanareal lebt der Vergangenheitsforscher Leonard und arbeitet im Auftrag einer mächtigen Behörde daran, einstige Hoffnungsquellen und verheerende Versäumnisse der Menschheitsgeschichte zu beschreiben. Er blickt auf das dunkle Herz des 20. und 21. Jahrhunderts und erinnert sich zugleich voller Trauer an seine verstorbene große Liebe Lea.
Mit seiner umfangreichen Sachkenntnis als Ökologe mit dem Arbeitsschwerpunkt Energiewende hat Helwig Brunner einen wachrüttelnden Roman geschaffen, in dem literarische Dystopie auf Climate Fiction und SciFi trifft. Flirren erweist sich als Bündel von Fragen, die aus einer fernen Zukunft auf uns selbst, unser Hier und Jetzt, zurückfallen.

Florian Dietmaier

Florian Dietmaier
Die Kompromisse. Roman
152 Seiten, ET 29. Februar 2024

Peter, Jahrgang 1929, lebt ein klassisches Diplomatendasein: er muss regelmäßig seinen Wohnort wechseln, die Welt bereisen und in unterschiedlichen politischen Ämtern Lösungen verhandeln sowie Familie und Karriere unter einen Hut bringen. Kurzum, er muss viele Kompromisse eingehen.
In seinem Debütroman zeichnet Florian Dietmaier in Etappen ein unermüdliches Leben für die Diplomatie, für die Familie mit allen Hochs und Tiefs sowie eine Existenz der nicht ausgelebten Bedürfnisse nach. Akribisch recherchiert wirft Die Kompromisse Schlaglichter auf unbekanntere Episoden der Weltgeschichte, rückt Klein- und Kleinststaaten in den Fokus und zeigt deren Bedeutung im Getriebe der großen Politbühne.

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Nava Ebrahimi
Wer ich geworden wäre, wenn alles ganz anders gekommen wäre. Herkunft. Identität. Imagination
96 Seiten, ET 29. Februar 2024

Eine ehrliche, tiefschürfende Auseinandersetzung mit Herkunft, Identität und Imagination. Nava Ebrahimi ist eine jener Autor*innen, bei denen Interkulturalität sowohl in der Person als auch in ihrem Werk fest eingeschrieben ist. In ihrer Vorlesung zur Kunst des Schreibens erkundet die Bachmannpreisträgerin ihr Ich, ihre Wurzeln als Autorin und Mensch. Sie zeigt, warum ihr das Dazwischen, das Uneindeutige und das Lückenbefüllen, dessen was man nicht sieht, so wichtig sind; wie schwer es ist, die Ich-Perspektive zu verwenden; wie sich der Abnabelungsprozess zwischen Figur und Autorin während des Schreibens langsam vollzieht; wie sich das auf den Ton auswirkt; und was die die Angst vor dem »Gehäutetwerden« mit einem macht.

Doris Knecht, Podcast, f. Barbara Haas, v. Christoph Kleinsasser

Doris Knecht
Gedankenspiele über die Ruhe
48 Seiten, ET 15. März 2024

Vor einiger Zeit schlug Doris Knecht in einer ihrer Kolumnen die Abschaffung des Ruhe-Abteils im Zug vor. Sie fand, es mache allen Stress, denn etwas derartiges wie Ruhe existiere nicht, da sie für jeden Menschen etwas anderes bedeutet. Stört nicht das, was die eine als leise und ruhig empfindet, den anderen bereits massiv? Was ist Ruhe genau, wie lässt sie sich definieren und messen? Knecht fand, jede könne sich ihren stillen Ort mithilfe eines schallschluckenden Kopfhörers selber bauen, jeder sei seiner eigenen Ruhe Schmied. Ruhe sei etwas, das man von anderen nicht verlangen könne, sich selber schaffen müsse.
Das kam nicht gut an. Wenn man den Menschen ihre Ruhe streitig macht, können sie, stellte Knecht fest, ganz schön unruhig werden. Und sie fing an, darüber nachzudenken, was das ist: Ruhe. Was Ruhe für sie selbst bedeutet. Und wo sie Ruhe sucht und findet.

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