Ich übertreibe so gut wie nicht.
Julien Gracq, »der unangefochtene Halbgott der französischen Literatur« (Der Spiegel), »ein Schriftsteller von großer Meisterschaft – der Leser sollte sich selbst auf Erkundungsfahrt begeben: er wird mit reichem Gewinn zurückkehren – auch wo er widersprechen möchte.« (FR)
»Er ist vielleicht der prägnanteste Stilist des zwanzigsten Jahrhunderts und einer der besten Autoren der französischen Moderne.« (FAZ)
Julien Gracq, geboren 1910 in Saint-Florent-le-Vieil als Louis Poirier, war Gymnasiallehrer für Geschichte und Geografie. Zu Beginn seines literarischen Schaffens hatte er Kontakte mit den Surrealisten und war mit André Breton befreundet. Den Prix Goncourt für seinen zweiten Roman, Das Ufer der Syrten, lehnte er ab. Gracq blieb zu seinem Tod 2007 Einzelgänger der Literatur des 20. Jahrhunderts, sein Werk wurde schon zu Lebzeiten in der Bibliothèque de Pléïade veröffentlicht.
Nach früheren Übersetzungen erscheinen seit dem Ende der 80er Jahre mehrere Werke bei Droschl: u. a. Gespräche (2007), seine aus dem Nachlass herausgegebenen Aufzeichnungen aus dem Krieg (2013), Der Versucher (2014) und Das Abendreich (2017), außerdem Philippe Le Guillous Besuche bei Gracq als Band der Essay-Reihe, Das Mittagessen am Ufer der Loire (2010).
»Gracq lesen heißt für mich: sich in den Wald führen zu lassen, ohne zu fragen, wie weit oder wohin, ziellos. An Bord des Buches. Das Buch Gracq ist das Boot. Das Buch kommt. Ich steige ein.« (Hélène Cixous)
»Julien Gracq ist die vielleicht faszinierendste Figur der französischen Literatur des 20. Jahrhunderts.« (Maike Albath, Deutschlandradio)
»Unter der besten Prosa unserer Generationen gibt es keine, die sich nicht zum einen oder anderen Zeitpunkt der seinen erinnert. Hier und da taucht ein Satz Gracqs auf, eine typisch Gracq’sche Wendung, ein unverwechselbar verwendetes Adjektiv, in den vielfältigsten Texten, die seiner Hand nicht entstammen, manchmal, weil wir es so wollen, manchmal aber auch, ohne dass wir es merken, einfach weil Gracq in uns ist.« (Pierre Michon)
»Gracq ist eine der schillerndsten Figuren der französischen Literatur der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts, gerade weil er sich dem Literaturbetrieb vehement verweigerte. « (Jörg Aufenanger, Berliner Zeitung)