Buchcover
Julien Gracq

Das Abendreich

Roman
2017
gebunden , 13 x 21 cm
224 Seiten
ISBN: 9783854209874
€ 23

AUTOREN

LESEPROBE

Das Reich ist bedroht: Von Osten her nähern sich Feinde, barbarische Horden, die auf alle diplomatischen Interventionen nur mit der Enthauptung der Botschafter reagieren. Der Erzähler bricht mit einigen Freunden aus der selbstgewissen Lethargie der kulturmüden Hauptstadt auf und begibt sich in die Grenzregion, wo eine Entscheidungsschlacht bevorsteht.

Gracqs Das Abendreich aus den frühen 50er Jahren, nie zur Veröffentlichung freigegeben, ist nicht minder eindringlich als seine großen Romane dieser Zeit, Das Ufer der Syrten und Der Balkon im Walde. Seine unerhört eindringliche Prosa taucht die Personen, die Landschaften, die Handlung des Romans in beinahe surrealistisches Licht, gleichzeitig ist Das Abendreich auch eine Art Vorläufer der phantastischen Reiche und mythischen Endkämpfe in Tolkiens Epos Der Herr der Ringe. Während »das Abendreich« zerfällt, erweisen sich die Phänomene der sichtbaren Welt – die Natur, das Licht, die Wege und die Jahreszeiten – als die eigentlichen Akteure. Die Mythen der europäischen Romantik werden mit denen des phantastischen Romans verschmolzen, in einer Stilistik, die ihresgleichen sucht, da für Gracq der Roman weder ein Mittel der Erkenntnis, noch der Aufklärung ist, sondern eine neue und extreme Erfahrung darstellen muss.

Presse

»Man könnte süchtig werden.« (Joseph Hanimann, Süddeutsche Zeitung)

»Das Buch ist, was man eine ›trouvaille‹ nennt, ein preziöses Fundstück, wie ein Edelstein: In eindringlicher, poetischer Prosa variiert es ein Leitmotiv, den letzten mythischen Kampf.« (Romain Leick, Der Spiegel)

»Atemberaubende, kühle und doch unglaublich sinnliche Prosa. Sie zeigt die Schönheit einer müden, stillen Erde. Und – bis in die wunderbare Übersetzung hinein spürbar: die Schönheit der französischen Sprache.« (Anne-Catherine Simon, Die Presse)

»Was Gracqs Werk von Anfang an auszeichnet, ist eine empathische Hinwendung und Liebe zur äußeren, physischen Welt.« (Jochen Schimmang, FAZ)

»Einmal in diesem Sog gefangen, ist man ihm verfallen.« (Jan Volker Röhnert, Tagesspiegel)

»Eine poetische Erkundung der Erde. Es sind furiose Landschaftsbeschreibungen, die Das Abendreich ausmachen.« (Claude Haas, Die Zeit)

»Ein Buch jenseits aller Moden und Konventionen … ein atemberaubender Romantext.« (Ronald Pohl, Der Standard)

»Gracqs scharfe, präzise konturierte und existenziell aufgeladene Sprache entwickelt vom ersten Satz an eine enorme Spannkraft.« (Maike Albath, Deutschlandradio/Lesart)

»Das Thema, das Gracq in Das Abendreich beschreibt, wirkt hochaktuell. Es ist die Frage, was man als Einzelner tun kann, um dem sittlichen und geistigen Verfall einer dekadent gewordenen Gesellschaft entgegenzuwirken.« (Jan Ehlert, NDR)

»Selten liest man so fein ziselierte Sätze und entdeckt einen so überraschenden Vokabelreichtum wie bei Gracq. Schon alleine deshalb lohnt sich eine mehrfache Lektüre.« (Christoph Hartner, Kronen Zeitung)

»Das Buch schaltet den Rest der Welt ab.« (Arno Widmann, Berliner Zeitung)

»Ein wahres Geschenk an alle, für die Literatur nicht ein Mittel zur Unterhaltung ist, sondern, wie Dieter Hornig am Ende seiner grandiosen Übersetzung im Nachwort schreibt, wie eine ›extreme Erfahrung‹. Oder, mit Julien Gracq gesprochen, wie ›die Erlaubnis, sich um andere Dinge zu kümmern‹.« (Martin Grzimek, SWR2)

 

 

Top