Buchcover
Alfred Kolleritsch

Allemann

Roman
2016
gebunden , 13 x 21 cm
192 Seiten
Mit einem Nachwort von Thomas Stangl
ISBN: 9783854209737
€ 20,00

AUTOREN

BEITRÄGER

LESEPROBE

Viele Volksgenossen kannten ihre Freiheit nur als Angst. Doch unter dem Strom des Verzichtes zugunsten des Volkes und seines Führers wälzte sich in der Gegenrichtung der Strom des Verlangens.

Ein Aufenthalt in einem oberitalienischen Thermenbad setzt die Erinnerung des Erzählers in Bewegung: an das Begräbnis eines überzeugten Nazis im heimatlichen Dorf und den Aufmarsch der Ewiggestrigen bei diesem Anlass – und die Kindheit in diesem Dorf und das Internat in Graz während der NS-Jahre. In diesem Internat erlebt der Zögling Josef nicht nur die Schrecken der nationalsozialistischen Pädagogik, den Fanatismus der neuen Inhaber alter Wahrheiten, sondern auch einen unangepassten Erzieher, den Titelhelden Allemann, der den Heranwachsenden das Widerständige des Körpers, des Sexuellen ins Bewusstsein ruft und dafür noch 1945 zum Tode verurteilt wird.

Mit diesem unschwer als autobiografisch lesbaren Roman schrieb Alfred Kolleritsch nicht nur ein schillerndes Beispiel des Schul- und Internatsromans, sondern formulierte in ihm, wie Thomas Stangl in seinem Nachwort ausführt, auch eine faszinierende Kunsttheorie im Spannungsfeld von Körper und Sprache.

Die Neuausgabe des Allemann wurde vom Autor durchgesehen und an einigen Stellen gegenüber der Erstausgabe von 1989 leicht verändert.

Presse

»Ein Schlüsselwerk (…) ein tiefer Blick in die tiefsten Winkel der österreichischen Seele, ein bedeutsames Bindeglied zwischen Musils Törleß und Horváths Jugend ohne Gott.« (Werner Krause, Kleine Zeitung)

»Ohne Alfred Kolleritsch wäre die österreichische Literatur nicht, was sie ist.« (Klaus Kastberger)

»Alfred Kolleritsch ist eine der wenigen wirklich großen Gestalten der österreichischen Nachkriegsliteratur.« (Jochen Jung, Wiener Zeitung)

»Es geht um das große Ganze, das 1945 nicht zu Ende gehen konnte, weil es allem und jedem unheilbar eingeschrieben war und blieb. (…) Alfred Kolleritschs Roman Allemann verweigert sich einer Lesehaltung, die ein Sich-Einrichten in der Abteilung NS-Aufarbeitung ermöglicht und Faschismus als etwas Abgeschlossenes zeigt.« (Evelyne Polt-Heinzl, Die Furche)

»Allemann ist ein Grundbuch der österreichischen Nachkriegsliteratur.« (Ronald Pohl, Der Standard)

»Kolleritsch geht in die Tiefe. Und er schaut manchmal fast halluzinierend in die Abgründe des einzelnen wie der Gruppe.« (Frank Keil, Männer-Wege)

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