Buchcover
Mela Hartwig

Das Weib ist ein Nichts

2002
gebunden , 13 x 21 cm
192 Seiten
Roman. Mit einem Nachwort von Bettina Fraisl
ISBN: 9783854206156
€ 19,00
als ebook erhältlich

AUTOREN

Hinter dem provokanten Titel, der den Tagebüchern Friedrich Hebbels entnommen ist und die rückschrittlichsten Theorien etwa Otto Weiningers zu unterstreichen scheint, verbirgt sich ein eigentümlicher, fiebriger Roman: Bibiana geht durch die Hände verschiedener Männer, die sie jeweils völlig neu formen, die ihr eine vollständig andere Identität verleihen, vom Namen bis zu ihrem Auftreten. In vollkommener Passivität nimmt sie diese unterschiedlichen Schicksale an, lässt sie diese Einschreibungen über sich ergehen.

Krass wie in einem Kolportageroman sind diese Existenzen: Die Protagonistin ist nacheinander das Werkzeug eines Hochstaplers, die Muse eines armen Komponisten, die Geliebte eines reichen Geschäftsmannes und die Gefährtin eines sozialistischen Arbeiterführers, und in dieser letzten Rolle erleidet sie dann einen sinnlosen Tod auf den Barrikaden. Der Roman verstört. Bald nach Erscheinen schon zur Verfilmung vorgesehen (mit Greta Garbo in der Hauptrolle), rief er sehr bald kritische Stimmen hervor, die ihn auf der Folie des damaligen Emanzipationsstandes gelesen sehen wollten. Seine Kraft zeigt dieser noch ganz im expressionistischen Gestus geschriebene Roman gerade auch darin, wie fruchtbar er für die zeitgenössische Theoriediskussion zur Gender-Frage noch immer ist.

Presse

»Dem Sog dieser höchst beunruhigenden Parabel auf die zerstörerische Macht männlicher Manipulation kann man sich schwer nur entziehen.« (Gisa Funck, FAZ)

»Die historischen Chiffren und hysterischen Bilder sind als Spiegel und Spur der heiss-kalten zwanziger Jahre in der Tat lesens- und bedenkenswert.« (Christiane Zintzen, NZZ)

»Dem Verlag gebührt der Verdienst, eine kühne und stilistisch überragende Autorin der Zwischenkriegszeit wiederentdeckt zu haben. Das Weib ist ein Nichts verstört und betört.« (Katrin Hillgruber, Stuttgarter Zeitung)

»Die ›die süße Bibiana‹ erfüllt als Figurine alle Klischees der Kolportageliteratur oder des neuen Weltfluchtmediums Film.« (Cornelia Niedermeier, Der Standard)

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