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Droschl widmet sich ausschließlich und kontinuierlich der Gegenwartsliteratur, nicht nur der deutschsprachigen, sondern auch einzelnen markanten Autor*innen aus unterschiedlichen Sprachräumen.

Von den vielen Schreibweisen prägten in den ersten Jahren besonders die Tradition der Aufsässigen, der formalen Erneuerer und Traditionsbrecher den Verlag. Peu à peu erweiterte und öffnete sich das Verlagsprofil und bis heute liegt das besondere Augenmerk auf der Sprache sowie innovativen und ausgeklügelten Erzählweisen.

Mit den Droschl-Büchern möchten wir neugierige Leser*innen ansprechen, die etwas entdecken wollen, Wortfixierte, deren große Liebe der Sprache gehört, den Sprachen, den zahllosen verschiedenen Sprechweisen.

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Die ersten Titel – ab 1978 – waren Kunstbücher (von Giuseppe Zigaina und Adolf Frohner), nachdem es Droschl schon seit mehreren Jahren als Galerie und Buchhandlung gegeben hatte.

Die ersten literarischen Bücher – von Autoren wie Michael Donhauser, Antonio Fian, Eleonore Frey, Ingram Hartinger oder Peter Waterhouse – errangen durchwegs die Aufmerksamkeit der Kritiker*innen, literarische Preise und Auszeichnungen folgten. Die unaufhaltsame Karriere von Werner Schwab begann 1992 mit den Stücken in seinem Erstlingsband Fäkaliendramen.

Debuets

Das risikofreudige Publizieren von Erstveröffentlichungen setzen wir bis heute fort. Im Lauf der Jahre sind viele Debüts erschienen, z. B. von Bettina Balàka, Wolfgang Denkel, Christoph Dolgan, Regina Dürig, Tomer Gardi, Friederike Gösweiner, Stephan Groetzner, Klaus Händl, Bettina Hartz, Ingeborg Horn, Ally Klein, Anna Kim, Eva Maria Leuenberger, Karoline Therese Marth, Lydia Mischkulnig, Rosa Pock, Almut Tina Schmidt, Stefan Schmitzer, Sabine Schönfellner, Monique Schwitter, Max Sessner, Thomas Stangl, Bernhard Strobel, Andreas Unterweger und Andrea Winkler.

Aeltere-Generation

Neben den jüngeren Autor*innen stehen die bereits anerkannten älteren, die im Droschl-Programm zum Teil mit Werkausgaben vertreten sind, Autor*innen, deren Bedeutung von Kritik, Literaturwissenschaft und Preisgebern untermauert wurde: Wolfgang Bauer, Elfriede Gerstl, Anselm Glück, Reinhard P. Gruber, Mela Hartwig, Ilse Helbich, Bodo Hell, Klaus Hoffer, Alfred Kolleritsch, Wilhelm Muster, Reinhard Priessnitz oder Ilma Rakusa.

Aber auch die Bücher der Autor*innen der mittleren Generation publiziert Droschl mit großem Erfolg, man denke an Titel von Susanne Gregor, Iris Hanika, Thomas Jonigk, Gertraud Klemm, Olga Martynova oder Carolina Schutti.

Uebersetzungsdebuets

Ein zweiter Schwerpunkt im Droschl-Programm waren fast von Anfang an die Übersetzungen. 1986 erschien der erste übersetzte Titel (Giulia Niccolais Gedichte Frisbees); seither publizierten wir wesentliche Klassiker der Moderne wie Paul Bowles, Basil Bunting, Michel Butor, Roger Caillois, Robert Creeley, Julien Gracq, Michel Leiris, Henri Michaux, Victor Segalen oder die beiden Marokkaner Larbi Layachi und Mohammed Mrabet.
Wichtig waren für uns auch immer die Literaturen unserer östlichen Nachbarländer, im Programm finden sich Titel von Georgi Gospodinov, Bohumila Grögerová und Josef Hiršal, Volha Hapeyeva, Ewa Lipska, Tadeusz Różewicz, Tomaž Šalamun und Irena Vrkljan.

Viele Autor*innen wurden mit ihren Droschl-Büchern dem deutschsprachigen Publikum zum ersten Mal vorgestellt, z. B. César Aira, Lydia Davis, László Garaczi, Rada Ivekovic, Thøger Jensen, Marina Palej, Oksana Sabuschko, Ferenc Szijj, Tor Ulven, Maja Vidmar, Tobias Wolff, Andrea Zanzotto und der Koreaner Yisang.
Dazu gilt es auch im Bereich Übersetzung junge Debüts zu entdecken und diese den Leser*innen zu präsentieren, wie Tine Høeg und Fen Verstappen.

Essayreihe

Einen weiteren Schwerpunkt bildet die ESSAY-Reihe, die in kleinen und handlichen Bändchen den literarischen Essay in seinen unterschiedlichsten Erscheinungsweisen als Kunstform präsentiert. 1991 erschien der erste Band. Hier sind Texte von so herausragenden und unverwechselbaren Autor*innen erschienen wie Patrick Deville, Franzobel, Barbara Frischmuth, William Gass, Boris Groys, William Hazlitt, Hans-Jürgen Heinrichs, Felix Philipp Ingold, Birgit Kempker, Sebastian Kiefer, Brigitte Kronauer, Miodrag Pavlović, Peter Rosei, Kathrin Röggla, Jesper Svenbro, Yoko Tawada, Miguel de Unamuno, Paul Wühr und anderen.

2020 startete der Verlag die Reihe GEDANKENSPIELE. Hierfür laden wir kluge Köpfe ein, sich gedanklich einem konkreten Wort zu nähern. Es ist wirklich erstaunlich, wie unterschiedlich sich die Autor*innen in ihren Texten mit einem Begriff auseinandersetzen und ihn kunstvoll umkreisen. Der jeweils eigene literarische Stil ist für den jeweiligen Band dabei ebenso prägend. Beigetragen haben bislang: Ilse Helbich, Felicitas Hoppe, Paul Jandl, Esther Kinsky, Michael Köhlmeier, Konrad Paul Liessmann, Eva Menasse, Ilma Rakusa, Clemens J. Setz, Marlene Streeruwitz, Lotte,Tobisch und Ilija Trojanow.

Seit 2018 verlegt Droschl in Kooperation mit dem Institut für Germanistik der Universität Graz und dem Literaturhaus Graz jährlich einen Band ZUR KUNST DES SCHREIBENS. Autor*innen, zumeist nicht aus der Belletristik, reflektieren ihr eigenes Schreiben. Bislang sind Bücher von Konrad Paul Liessmann, Kathrin Passig, Klaus Reichert, Kathrin Röggla und Daniela Strigl erschienen.

 

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1992 wurde Heimrad Bäckers Verlag edition neue texte übernommen. In ihr waren kompromisslose Entwürfe einer neuen Art von Literatur in einem konsistenten Programm gesammelt: ein Verlagsprogramm, das die von rigoroser Sprachreflexion wie von striktem Materialbezug gleichermaßen bestimmten Stränge der Moderne weiterentwickelte und so eine kontinuierliche Brücke zwischen den »älteren« Autoren etwa der Wiener Gruppe und den nachfolgenden Generationen ermöglichte – ein verdientes Forum »experimenteller«, sprachkritischer Schriftsteller wie Heimrad Bäcker, Franz Josef Czernin, Elfriede Czurda, Andreas Okopenko, Reinhard Priessnitz, Gerhard Rühm, Ferdinand Schmatz, Dominik Steiger oder Hansjörg Zauner.

1991 bis 2011 erschien die DOSSIER-Reihe, deren Bände je einer österreichischen Autor*in gewidmet sind.

Dieses Programm – das auch die Nationalbibliothek in Wien mit dem Ankauf des Archivs der ersten beiden Verlagsjahrzehnte würdigte – wurde die ersten 25 Jahre lang von Maximilian Droschl geführt, und mit demselben Bekenntnis führt seine Tochter Annette Knoch seit Mai 2003 die Geschicke des Verlages, im Lektorat bis 2017 begleitet von Rainer Götz, seitdem von Christopher Heil.

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