Dieser Essay Walter Seitters, untertitelt mit Der Strohhalm der Wahrnehmung, Der Mann und das große Tier und Das Unmögliche der Frauen ist Denkprosa im herausragenden Sinn, Erkenntnis- und Verstehensakt von fesselnder erzählerischer Kraft.
Eine Sammlung von Skizzen zu Fragen der gegenwärtigen Literatur – Kronauers Bekenntnis zu Literatur als einer radikalen Verstehensform. Die Themen: das Verhältnis von Leben und Kunst, die Beziehung von Literatur und journalistisch zubereiteter Information, Literatur und das Banale, das Schöne und das Hässliche, die Darstellung des Todes, die Wechselwirkungen von Literatur und Natur: »die poetische Evokation des schönen Blümeleins.« (Tages-Anzeiger)
Rada Iveković schrieb einen sehr lebendigen, vielseitigen und sehr persönlichen Essay. Der jugoslawische Salat, den wir hier vor uns haben, ist ein Text von unglaublich großer Betroffenheit und Insistenz.
Lucas Cejpek, als Autor selbst der Montage verpflichtet, hat Paul Wühr nach dessen 65. Geburtstag besucht und gemeinsam mit ihm dieses Selbstgespräch erarbeitet.
Tandori, schillerndster Avantgardist der ungarischen Gegenwartsliteratur, wird für deutschsprachige Leser hier zum ersten Mal mit einem längeren Text zugänglich.
In diesem Essay zeichnet Ingold die auktoriale Selbstreflexion seit Baudelaire und Rimbaud diachron bis in die (postmoderne) Gegenwart nach.
Die Poetologie von Sabine Scholl ist Entwurf für eine Literatur, die sich aus dem literarischen Kanon herausbewegen will, oder richtiger: herausschälen.
Spekulationen über eine Zukunft des Schreibens, das aus dem literarischen Bildungskanon ausbricht: Technologie, Film, Rassenkämpfe, Cyberpunk.
Irena Vrkljan reagiert als Kroatin, die in Berlin lebt, auf den Krieg in Jugoslawien. Wie der Krieg ein Land zu einem Torso verstümmelt, ist die Form des Text-Torsos die einzige Möglichkeit des Weiterschreibens geworden. Vor roter Wand gehört zum Glaubhaftesten, was über den Krieg in Jugoslawien und über die Kunst angesichts dieses Krieges geschrieben wurde.
Ein Lobpreis der Kalligrafie, deren Sinn Michaux beschwört, als die Kunst des inspirierten Schriftzuges, für den das Chinesische wie gemacht erscheint.
Ein Buch, das sich, in Briefform, an die Greueltäter im ehemaligen Jugoslawien richtet, wie an zurückgebliebene Freunde, an Tote und Geflüchtete.
In drei Aufsätzen stellen die Autoren sich dem Thema Literatur – Sprache – nationale Identität.
Czurdas Essays sind vor allem, wie ihre Romane und Gedichte: formstrenge Literatur als Anstrengung und Erkenntnis. Die gemeinsame innere Logik der hier versammelten fünf Essays zu Veza Canetti, André Thomkins und Liesl Ujvary ist ihr Kreisen um ein Thema. Um den Ort des Schreibens zwischen Körper und Papier.
Ob am Beispiel von Hilda Doolittle, Marina Zwetajewa, Virginia Woolf oder Gertrude Stein, die Autorin Helga Glantschnig entwirft weibliches Schreiben als ein Unterlaufen der symbolischen Ordnung.
Das vorliegende Buch ist eine Reflexion über Poesie und das poetische Schreiben, die sich nicht zufällig die Form des Briefes erwählt hat – äußerst lehrreich und zugleich subversiv.
Eine Auswahl von Betrachtungen, Dialogen und Polemiken, »vorzüglich geeignet zur ersten Begegnung mit einem eigenwilligen Geist« (Die Zeit), »veranschaulichen aufs schönste Unamunos Kunst der Arabeske und seine Fähigkeit, gedanklich Haken zu schlagen« (FAZ).
Birgit Kempkers Essay ist ein höchst ungewöhnlicher Text, der mit Turbulenz und Fröhlichkeit von der Ernsthaftigkeit seiner Fragen und mit rasender Geschwindigkeit von der Tiefe seiner Gedanken ablenken möchte. Eine Lektüre wie eine Achterbahnfahrt.
Thomas Hettche, wichtiger und wortführender Essayist und Kritiker, legt hier einen Essay vor, der den ganz besonderen Inszenierungen unseres Blicks und den daraus entstehenden Bildern, am Ende der Schriftkultur, seine Aufmerksamkeit schenkt.
Neid, Geiz, Liebe, Zorn – wie viele unserer Geschichten und Dramen, von Kain und Abel bis Romeo und Julia, stehen im Zeichen dieser mächtigen Gefühle? In diesem Essayband werden sie auf ihre anthropologische Bedeutung für die Gegenwart befragt.
»Bevor die Furie des Verschwindens auch den letzten großen Anti-Systematiker des französischen Denkens unter ihre Räder gebracht hat, erinnert ein kleines, sehr lesenswertes Buch an E. M. Cioran.« (Michael Krüger)
Was Michaux sich wünscht, ist ein lebendiges Sprechen, das nicht nur der Mitteilung dient, sondern die Sprechenden auch mit ihren Gefühlen, mit ihrer Umgebung in Beziehung bringt.