Buchcover
Roger Caillois

Patagonien und weitere Streifzüge

ESSAY 66
2016
engl. Broschur , 11,5 x 17,5 cm
128 Seiten
Aus dem Französischen und mit Nachbemerkungen von Rainer G. Schmidt
ISBN: 9783854209744
€ 18,00

AUTOREN

LESEPROBE

»Den wahren Dimensionen der Erde ausgeliefert, gezwungenermaßen achtsamer auf die Natur und weniger bedrängt durch seinesgleichen, findet der Mensch sich, ohne daß er es weiß, auf subtile Weise befreit.«

In diesen zum ersten Mal auf deutsch vorliegenden Essays umkreist Caillois eines seiner wichtigsten Themen, die so ephemere Anwesenheit der Spezies Mensch auf der Erde, von verschiedenen Seiten: sei es die ungeheuer abweisende Landschaft Patagoniens, seien es die Ebenen und Einöden des äußersten Südens Argentiniens, die wuchernden Dschungel Amazoniens oder die Steppen Sibiriens, aber auch surrealistische Objekte wie eine eigenartig bemalte Schneiderpuppe oder Albrecht Dürers rätselhafter Stich »Melencolia« bzw. die Beschäftigung des Malers mit Mineralien. Und hinter all dem entdeckt er in der äußersten Reglosigkeit der »toten Gesteine« die Wunder und Dynamiken eines anderen Lebens, Explosionen und Turbulenzen, die den Wundern der menschlichen Kunst vielleicht sogar überlegen sind – nicht nur an Dauer, sondern auch an Schönheit.

Caillois’ Schreiben ist streng und aufs Äußerste verdichtet: »An jenem Tag, an dem ich diese Notizen veröffentlichte, nicht ohne sie vorher von jedem anekdotischen oder malerischen Detail gereinigt zu haben, um meinen Seiten die Kargheit jener Landschaft zu verleihen, an jenem Tag wurde ich zum Schriftsteller wider Willen.«

Presse

»Es sind Texte, die um die nebensächliche und zufällige Präsenz des Menschen auf der Erde kreisen und dies an verschiedenen Beispielen veranschaulichen.« (Thomas Palzer, Deutschlandradio Büchermarkt)

»Deutlich wird, wie Caillois die fiktive Perspektive eines transhumanen Beobachters herstellt, der aus der fernen Zukunft auf das kurze Zeitalter des Menschen auf der Erde zurückblickt.« ( Irene Albers, FAZ)

»Entschleunigungsstreifzüge« (Ingeborg Waldinger, Wiener Zeitung)

»Caillois war ein außergewöhnlich feinsinniger und demütiger Weltbetrachter, der in einem unscheinbaren Stein einen ganzen Kosmos entdecken konnte, ein Stück erstarrte Ewigkeit.« (Otto Johannes Adler, Buchkultur)

»Was die Leser mitzubringen haben, ist nichts als Neugier und Furchtlosigkeit angesichts des Gewichts und der Beredsamkeit der Steine.« (Vorarlberger Nachrichten)

»Ein Buch, das – indem Caillois sich beschränkt aufs Karge und Elementare – philosophische Kraft austrahlt.« (Rudolf v. Bitter, Literavideo)

»Essays über Kargheit, über die Kleinheit des Menschen vor der Weite und insbesondere vor der schieren Dauer der Welt.« (Stefan Schmitzer, Fixpoetry)

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