Buchcover
Tomer Gardi

Eine runde Sache

Roman
2021
gebunden , 13 x 21 cm
256 Seiten
Zur Hälfte aus dem Hebräischen von Anne Birkenhauer
ISBN: 9783990590928
€ 23
als ebook erhältlich

AUTOREN

LESEPROBE

Preis der Leipziger Buchmesse 2022
»Unverschämt, dieser Tomer Gardi. Den ersten Teil seines Romans erzählt er nicht in astreinem Deutsch, sondern in einer Kunstsprache mit eigenartiger Rechtschreibung und merkwürdigem Satzbau. Broken German. Es gibt einen zweiten Teil, oder besser: Es gibt den Roman doppelt. Jetzt hat Tomer Gardi ihn auf Hebräisch geschrieben. Anne Birkenhauer hat ihn ins Deutsche übersetzt. … Eine runde Sache ist ein Schelmenstück. Wirklichkeit und Fiktion prallen darin aufeinander wie das Echte und das Gemachte. Dabei spielt Gardi ebenso kunstvoll wie dreist mit Lesegewohnheiten und Erwartungen an einen Roman, zumal an einen deutschsprachigen. „(…) ein Schriftsteller ist jemand, der Schwierigkeiten hat mit die deutsche Sprache“, schreibt er und hinterfragt unser Bedürfnis nach Korrektheit und Geradlinigkeit ebenso wie ästhetische Normen. Dahinter lauert die bittere Frage, wie es einem Menschen überhaupt gelingen kann, seine eigene Sprache zu finden. Kurzum: Eine runde Sache ist ein großzügiger Roman von hoher sprachlicher Präzision.« (aus der Begründung der Jury)

In Eine runde Sache reisen zwei Künstler aus zwei unterschiedlichen Jahrhunderten durch sprachliche und kulturelle Räume und sind immerzu in Bewegung. Fremdheitserfahrungen, Identität, das Leben als Künstler und jede Menge Politik sind die großen Themen des Romans, in dem sich die beiden Handlungsstränge gegenseitig spiegeln.

Zuerst schickt sich Tomer Gardi selbst, auf Deutsch verfasst, als literarische Figur mit dem sprechenden Deutschen Schäferhund Rex und dem Elfen- oder gar Erlkönig an seiner Seite auf eine fantastisch-abenteuerliche Odyssee. Slapstickartig, komisch und mit vielen unterschwelligen Nadelstichen peitscht der Wind in die Segel. Im zweiten Teil des Romans, übersetzt aus dem Hebräischen, folgen wir dem im 19. Jahrhundert lebenden indonesischen Maler Raden Saleh von Java durch Europa und zurück nach Asien – ein historischer Roman und zugleich ein Abbild unserer Zeit.

Virtuos spielt Tomer Gardi mit Sprachen. Mit all seiner Originalität und dem Überbordwerfen konventioneller Romankonzeptionen löst er auch die Krux mit der Wahl der Sprache, die sein literarisches Ich martert. Sagt es zu Beginn des Romans doch, »dass ich ein Idee für eine Geschichte habe, weiß aber nicht, ob ich es auf Hebräisch schreiben soll, oder auf meinem Deutsch. (…) Jeder Stimme wird ja was anderes und unterschiedliches Ausdrücken können. Andere und unterschiedliche Fantasien entwickeln, von andere und unterschiedliche Lebenserfahrungen erzählen können. (…) Und wie kann ich entscheiden?«

Presse

»Am erfreulichsten fällt allerdings der Belletristikpreis für Tomer Gardis Roman Eine runde Sache aus, der nach Iris Hanika zum zweiten Mal hintereinander die Auszeichnung für Droschl einbrachte – ein Verlag, der mittlerweile einen Leuchtturm in der deutschsprachigen Bücherlandschaft darstellt. Dass die Jury Gardi zum Gewinner erklärte, dürfte vor allem als Entscheidung für die Ästhetik, weniger für den breiten Publikumsgeschmack gewertet werden.« (Björn Hayer, Cicero)

»Oberstudienräte und andere Tugendwächter mögen darin einen Angriff auf die Sprache an sich erkennen, tatsächlich erkundet Gardi, was man mit dieser Sprache machen kan, wenn man sie vom allzu starren formalen Korsett befreit. (…) Doch wer sich darauf einlässt, erkennt die Tiefenströmung, in der sich über alle Grenzen von Zeit, Raum und Form hinweg beide Geschichten erbinden. Zwei Geschichten über gesellschaftliche Randfiguren, über Künstler und ihr Spiel mit zugeschriebenen Identitäten. « (Denis Yucel, Die Welt)

»Der Witz von Eine runde Sache ist unter anderem, dass es überhaupt keine runde Sache ist. Stattdessen überlässt es Gardi seinen Leserinnen und Lesern, mit zwei höchst unterschiedlichen Textteilen zurechtzukommen und dabei (…) subtile Verbindungen zu erkennen oder allemal die eigenen Erwartungen an einen Roman, zumal einen deutschsprachigen Roman zu überprüfen. « (Judith von Sternburg, Frankfurter Rundschau)

»Nicht nur subtil klug, sondern auch fabelhaft unterhaltsam und selten optimistisch.« (Oliver Jungen, FAZ)

»Ein (Wider-)Haken schlagender Roman über Zugehörigkeit und die Macht von Kunst.« (Claudia Kramatschek, Weltempfängerliste)

»Ein vor Assoziationslust sprühendes Buch – und nicht zuletzt auch ausgesprochen unterhaltsam.« (Ulrich Noller, Deutschlandfunk)

Im SWR lesenswert-Quartett:
»Es ist sooo guuut geschrieben! … Ich kannte den Autor vorher nicht und nun muss ich sagen: Ich bin jetzt Tomer Gardi Fan!« (Ijoma Mangold)
»Ich habe mich im ersten Teil dieses Romans unglaublich amüsiert … Ein überaus kunstfertiger Autor!« (Denis Scheck)
»Die Frage, die dieses Buch stellt ist ›Wie macht man denn die kulturellen Korsette weg, in denen man eingezwängt ist‹. Und die führt er uns auf sehr unterschiedliche, sehr unterhaltsame Weise vor.« (Insa Wilke)

»Tomer Gardi – ein Schriftsteller zwischen den Welten, der auch seine Figuren losschickt, auf die Suche nach einem Platz in der Welt. Was so leichtfüßig scheint, ist genial gestrickt. Ein sprudelnder, atemloser Roman, der die großen Fragen nach Identität und Heimat verhandelt.« (Juliane Bergmann, NDR)

»Unterwegs sein, ob nun in den Sprachen, Zeiten oder Identitäten, heißt hier immer auch: unstet und unsicher sein. Das klingt nach einer plakativen Einsicht, nach einer Allerweltsphrase, die heutzutage in jeder Kolumne zu haben ist. In Gardis Prosa gewinnt sie an dringlichem Witz, auch an schelmischer Traurigkeit.« (Samuel Hamen, Deutschlandfunk)

»Tomer Gardi hat auch in seinem dritten Buch lustvoll Formen und Genres zertrümmert. Aber er tut das nicht aus Zerstörungswut, sondern weil nur bei genauer Betrachtung der Einzelteile eine Chance besteht, das große Ganze zu erfassen. Ein Buch, das unfassbar großes Vergnügen bereitet. Und viel Stoff zum Nachdenken.« (Bernd Melichar, Kleine Zeitung)

»Eine glanzvolle Lügengeschichte … Gardi fo­kussiert vor allem auf die voll­ständige Abhängigkeit des Künstlers von der Gesellschaft, in der er lebt, und das ständige Ringen um die eigentlich adäquaten The­men seiner Kunst.« (Klaus Kastberger, Die Presse)

»Wenn man das Buch aufschlägt, strahlt eine riesige Lust an der Sprache raus. Ich bin dieser Stimme so gerne gefolgt.« (Lisa Kreißler, NRD Land in Sicht)

»Ich habe wirklich einen ganz großen Spaß daran gehabt. Gardi macht sich auf eine ungeheuer freie Art über alles Deutsche lustig … verdammt gut gemacht.« (Sieglinde Geisel, SRF)

»Tomer Gardi bricht mit konventionellen Erzählweisen, stellt große Fragen, erzählt virtuos und atemlos.« (Jörg Petzold, FluxFM)

»Ein sprudelnder, atemloser Roman, der die großen Fragen nach Identität und Heimat verhandelt.« (Bremen zwei)

Gardis »Anspielungen auf Fremdheitserfahrungen sind klug und oft feinsinnig (…) Er klopft das Thema Zugehörigkeit in zwei Jahrhunderten auf je anregende Weise ab.« (Michael Wurmitzer, Der Standard)

»Man kann getrost sagen, dass derzeit kein Autor die deutsche Literatur derart aufmischt … Sie werden laut lachen, zusammenschrecken, genießen und mitrennen, sobald der Autor Sie am Schlafittchen hat.« (Sophie Albers Ben Chamo, Jüdische Allgemeine)

»Tomer Gardis Eine runde Sache blitzt vor Assoziationsfreude.« (Marcus Hladek, Frankfurter Rundschau)

»Da stellt jemand mit einem Schelmenroman unter Beweis, dass er beides beherrscht: wilde Fantastik und einen historischen Roman, eine Reise durch die deutsche Sprachwirrniss und den hohen Stil. « (Erik Zielke, neues deutschland)

»Das gemeinsame Thema, die Zwiespältigkeit deutscher und europäischer Kultur in der ihr inhärenten Bedrohung, Annihilation und Aneignung des Anderen, wird erst in der Rückschau deutlich, und das gehört zu den herausragenden Langzeitwirkungen des Romans.« (Theresa Mayer, kommbuch.com)

»Einer der überraschendsten und lustigsten Romane dieses Herbstes.« (Anne-Dore Krohn, rbb)

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